Bauherrenstudie
Bauherrenstudie 2017
Das Aufstellen neuer Logistikkonzepte, Auftragsabwicklung und -umsetzung sowie die Optimierung der damit verbundenen Materialflüsse gehören zu den integralen Bestandteilen der Logistik. Bis heute faszinieren uns menschliche Spitzenleistungen dieser Disziplin in der Baustellenlogistik, von den altägyptischen Baumeistern der Cheops-Pyramide vor 4600 Jahren bis hin zu Logistikleitern des (noch) höchsten Bauwerks der Welt, dem Burj Khalifa. Auch heute noch fußt jedes erfolgreiche Bauprojekt auf einer projektbezogenen Arbeitsvorbereitung durch die logistischen Leistungsträger, welche eine termingerechte, kostengünstige und qualitätsgerechte Umsetzung des Bauvorhabens gewährleisten. Jedoch gewinnen externe Effekte auf Umwelt und Anwohner immer mehr an Bedeutung. Dabei zählen vor allem die Akzeptanz der Bevölkerung und die Städteverträglichkeit von Bauprojekten zu den Herausforderungen der Bauindustrie.
Um die Herausforderungen anzugehen und ein umfangreiches Wissen über die Bauindustrie zu erhalten, genügt es nicht sich nur Wirtschaftsunternehmen in Studien einzubeziehen. Es müssen auch die privaten Bauherren berücksichtigt werden, denn diese geben einen nicht zu vernachlässigbaren Anteil der Bauprojekte in Auftrag. Alleine von Januar bis Februar 2018 wurden 10.966 neue Eigentumswohnungen genehmigt. Um genauere Informationen über die privaten Bauherren zu erhalten, hat die Bauherrenberatung Almondia unter wissenschaftlicher Begleitung von Prof. Dr.-Ing. Evi Hartmann der Universität Erlangen-Nürnberg eine Befragung von mehr als 1.000 Bauherren, die entweder im vergangen Jahr ein Eigenheim gebaut haben oder gerade einen Bau planen, durchgeführt. Die Studie soll einen ganzheitlichen Überblick über die Bauherren gewährleisten. In ihr werden Gründe dargelegt, warum sich Privatpersonen für den Bau eines Eigenheimes entscheiden haben, welche Auswirkungen die Baumaßnahmen auf die private Lebenssituation haben und welche Zusatzleistungen in Anspruch genommen werden.
Als Hauptgrund, warum sich Bauherren für den Bau eines Eigenheims entscheiden, gilt das mietfreie Wohnen. 80% der Befragten möchten ihr Geld nicht länger für die Miete überweisen, sondern lieber die eigenen vier Wände damit finanzieren. Sie versprechen sich dadurch oftmals eine langfristige Anlage und beginnen das Bauen hauptsächlich zusammen mit der Familienplanung. Weitere Gründe für den Hausbau sind ein eigener Garten (65% der Befragten) und das Haus als Geldanlage (64% der Befragten).
Eine weitere Erkenntnis der Studie ist, dass die Bauherren für den Bau private Einschränkungen in Kauf nehmen. So opferten 3/4 der Befragten große Teile ihrer Freizeit und 60 % der Befragten räumten ein, dass die Familie während der Bauzeit zu kurz gekommen ist.
Bei den Zusatzleistungen verzichten Bauherren auf sicherheitsrelevante Techniken und zusätzliche Beratungsleisten von Fachmännern, da sie vor allem hier Potential sehen Geld einzusparen. Die Bauherren bevorzugen hingegen eher Investitionen in smarte Haustechniken. So würde jeder vierte Bauherr mehr als 5.000 € und sogar 7% mehr als 10.000 € für den Einbau von smarten Haustechnologien zahlen.
Zusätzlich entstehen bei fast jedem zweiten Hausbau Probleme. 14% gaben dabei einen Streit mit dem Bauträger an und 10% Probleme mit der Baugenehmigung. Des Weiteren laufen bei ungefähr 70% der Bauprojekte die Kosten aus dem Rahmen, dabei gab es bei jedem zehnten Haus eine Kostensteigerung von über 30%.
Die Bauherrenstudie hat auch in der Presse Aufmerksamkeit erregt. Sie wurde bereits in mehreren Artikeln in verschiedenen Fachbereichen thematisiert:
Presseportal:
https://www.presseportal.de/pm/120205/3727610
PLANETHYP:
https://www.planethyp.de/news/bauenherrenstudie_2017_baukosten_haeufig_taeurer_als_geplant.xhtml
Tagesspiegel:
DeutscheHandwerksZeitung:
AllgemeineBauZeitung:
Financscout24:
https://www.financescout24.de/wissen/news/studie-bauvorhaben-werden-teurer-als-geplant
ElektroWirtschaft:
SüddeutscheZeitung: